„Der Blues gedeiht auf Baumwollfeldern, nicht in bürgerlichen Salons“

Gesprächsrunde zur Baukultur in Fulda und der Rhön am 18.08.2003

Teilnehmer:

Dr.-Ing. Burghard Preusler, Diözesanbaumeister des Bistums Fulda

Susanne Wartzeck und Jörg Sturm vom Büro Sturm und Wartzek, Dipperz

Gabriele Schönherr-Juli und Jürgen Juli vom Büro Schönherr + Juli Architekten, Fulda.

Peter Sichau und Hartmut Walter vom Büro Sichau & Walter, Fulda/Dresden

Die Gesprächsrunde moderierte der Architekturjournalist Enrico Santifaller.

Santifaller: Architekten aus Fulda und Umgebung haben in der Fachöffentlichkeit Erfolg. Man denke an die zahlreichen Auszeichnungen bei den „Vorbildlichen Bauten in Hessen“, an die Holzbaupreise, an den „Deutschen Innenarchitekturpreis“, mit dem im vergangenen Jahr Schönherr & Juli prämiiert wurden. Ist Fulda ein gutes Pflaster für gute Architektur?

Preusler: In den Grenzen des Bistums Fulda, also etwa auch in Kassel, ist in den vergangenen Jahren ein Aufschwung zu verzeichnen. Die Architektur in Fulda bietet ein überdurchschnittliches und steht auf einer breiten Basis, auf der die guten Leistungen gewachsen sind.

Walter: Auf der Ebene der Behörden und öffentlichen Auftraggebern gab es vor allem in der Nachkriegszeit Verantwortliche – zum Beispiel in der Kirche -, die schon immer auf gute Architektur geachtet haben. Was in den 50- und 60-ern in der Region an visionären Kirchenbauten errichtet wurde, wäre heute wahrscheinlich gar nicht mehr durchsetzbar. Auf der Ebene der Planungsbüros gab es einen Generationswechsel Mitte der 80er Jahre. Im Gegensatz zur eher universalistischen Nachkriegsgeneration, deren ausgezeichnete Arbeiten unbemerkt blieben, repräsentiert die jetzige Generation zwar keinen Lokalstil, aber eine lokale Haltung. Schließlich gab es auch bei der Stadt Fulda einen Generationswechsel in einschlägigen Ämtern, die einen Anspruch an qualitätvolle Architektur haben. Während es in den 80-ern nur ein, zwei gute Architekturbüros gab, ballt sich das heute zu einer hohen Dichte. Aber das ist eine Fügung, ein Zufall.

Wartzek: Zwar gibt es hier keinen Regionalismus á la Vorarlberg, dennoch ist eine konsequente Eigenständigkeit der Arbeiten zu erkennen. Das Umfeld, die Bedingungen sind wie geschaffen, um eigene Ideen hervorzubringen. Hier ist man fernab von allen möglichen Beeinflussungen und sehr auf sich gestellt.

Sichau: Ich teile die Meinung nicht, dass es hier keine regionale Besonderheit gibt. Es stecken immer spezielle Sozialisationen hinter außergewöhnlichen Leistungen. Wir stammen alle aus dieser Region und sind hier aufgewachsen. In einer Gegend, die durch ihre Kargheit geprägt ist und an allem nie besonders reich war. Lediglich die Kirche bestimmte hier über Jahrhunderte, was an Kulturleistungen entstehen konnte. Nicht so wie in den Metropolen, wo die Dichte an außergewöhnlichen Bauten natürlich viel größer ist und schon durch die wirtschaftliche Potenz dieser Zentren ein viel breiteres kulturelles Klima existiert. Hier dagegen hat sich das „Provinzielle“ – was nicht abwertend gemeint ist – bis heute bewahrt. Die Folge davon ist logischerweise ein provinzielles gesellschaftliches Klima: konservativ und katholisch. Diese nach außen so statisch und langweilig wirkende Situation hat aber Vorteile: Die Uhren gehen langsamer! Es gibt Nischen, in denen etwas anderes entstehen kann – zwar gegen die Mehrheit, aber weil belächelt oder ignoriert, eben auch unbehelligt. Und es gibt eines nicht: Architekturbetrieb! Hier entsteht nicht jede Woche ein neuer Investorenbau mit Super-Hightech-Fassade – von wem auch. Wir müssen nicht mit aalglatter Mainstreamarchitektur auf dem Planerstrich um Investoren, Versicherungsvorstände, Banker oder Projektentwickler buhlen – die gibt’s hier nicht. Das ist hart – wegen der Aufträge -, schult aber den Kampfgeist – zumindest bei denen es um Architekturqualität geht. Dieses ständige Gegen-den-Strom-schwimmen-müssen, das ist es, was uns gemeinsam ist. Da muss man bei jedem noch so kleinen Projekt immer wieder ganz unten anfangen; zermürbende Überzeugungsarbeit. Da entwickelt sich irgendwann eine Haltung, das Anliegen mit einfachsten Mitteln auf den Punkt bringen zu wollen. Nicht als Stil, sondern als Notwendigkeit – und deswegen glaubwürdig. Der Blues gedeiht auf Baumwollfeldern, nicht in bürgerlichen Salons. Die Profilierung dieser kleinen provinziellen Zentren – Oberpfalz, Freiburger Land, Rhön – hat mit dieser Abgeschiedenheit zu tun.

Santifaller: Fulda nennt sich offiziell Barockstadt, Ihre Architektur ist aber eher reduziert, fast minimalistisch – mit vielfältigen Bezügen zur Tradition, zum Ort, zur Rhön. Und doch werden Ihre Gebäude, zumindest was die veröffentlichte Meinung betrifft, heftig kritisiert.

Wartzek: Anders als zum Beispiel in Oberbayern fehlt im Fuldaer Land und in der Rhön ein Bewusstsein für Bautraditionen. Zum Beispiel die Siedlungsform der einzeln stehenden, verstreuten Gehöfte. Die Gegend hier war im Gegensatz zum nahen Würzburg zu arm, um sich geschlossene Ortschaften zu leisten.

Juli: Die eher „spärliche“ bauliche Kultur weckt Assoziationen mit einer sehr harten Zeit, die gerade die Rhön über die Jahrhunderte prägte. Der üppige Ausdruck heutiger Bauten ist eine Art historischen Überwindens. Im öffentlichen Bewusstsein ist deswegen die ureigene Form der Fuldaer Scheune nicht erhaltenswert.

Schönherr: Die Leute wollen das nicht mehr sehen. Sie werden aggressiv, wenn sie mit Formen konfrontiert werden, die an diese Tradition erinnern.

Wartzek: Da wird dann neben das alte Haus der Oma ein neues gestellt. Und wenn die Oma dann gestorben ist, wird das alte abgerissen.

Sturm: Kargheit ist keine Qualität an sich. Qualitätsvolle Architektur kann durchaus anders aussehen. Kargheit ist eine Lösung hier beim ländlichen Bauen, ich könnte mir aber – bei anderen Bauaufgaben – andere Lösungen vorstellen. Man könnte auch sagen, dass es damit zusammenhängt, dass wir alle nach Fulda zurückgegangen sind und hier selbstständig wurden. Aber das ist nicht einfach, weil wir permanent mit unserer Architektur anecken. Mit unserer Architektur wollten wir uns nie auflehnen. Die Bevölkerung empfindet unsere Gebäude als Affront, auch wenn man selber denkt, bescheidener eigentlich gar nicht bauen zu können. Wir wollen nicht als provokante Gestalter auftreten, sondern versuchen für Probleme Lösungen zu finden.

Walter: Viele private Bauherren haben Angst sich etwas „Exotisches“ bauen zu lassen, sie haben Angst vor der Meinung der Nachbarn etc. All das, was man hier noch nicht gesehen hat, wird verteufelt. Es gibt für Architekturqualität hier kein Forum und kein breiteres Bewusstsein. Und schon gar nicht für zeitgenössische. Es wird nicht einmal der Anschein zu wahren versucht, irgendein Verständnis zu wecken. Auch Gebäude, die etwa bei „Schöner wohnen“ breite Akzeptanz finden, werden – weil modern – negativ beurteilt. Man kann hier nur „hässlich“ oder für die breite Masse bauen.

Schönherr: Das Buch zu den vorbildlichen Bauten wurde in Fulda offiziell vorgestellt. Und die Presse hatte es nicht nötig zu kommen – geschweige denn, dass sie darüber geschrieben hat.

Santifaller: Alfred Dregger und Johannes Dyba kennzeichneten den konservativ-klerikalen Ruf von Fulda weit über die Grenzen hinaus. Andererseits hat das Bistum mit Kirchen von Sepp Ruf, van Acken und Giefer & Mäckler Maßstäbe gesetzt. Herrn Dr. Preusler, ist die Kirche in Sachen zeitgenössische Kultur eine Autorität und kann sie moderne Architektur unterstützen?

Preusler: Wesentlich ist, dass die von außen vor allem als konservativ wahrgenommene Stadt einen Qualitätsanspruch hat. Das galt sowohl für Dregger als auch für unseren verstorbenen Bischof Dyba. Das himmlische Jerusalem kann man nicht mit ollen Kamellen verkaufen. Die Botschaft der Kirche kann man nicht langweilig verpacken. Dyba hatte immer im Auge, dass Kirche nur dann Sinn macht, wenn sie eine Zukunft hat. Er hat sich sehr für die Jugend interessiert, hat alle Entwicklungen – auch die negativen – angesprochen, und das wurde – publizistisch einseitig – verwertet. Dyba zufolge sollten Bauten verwirklicht werden, die in die Zukunft weisen. Und diesen Qualitätsanspruch gibt es auch weiterhin. Und wir brauchen Partner, mit denen man das umsetzen kann.

Juli: Wir machen im Moment ein Gemeindezentrum in Zella – wirklich etwas ganz Braves. Mit einem schönen Dächle, mit einem schönen Weg und ganz normalen Baukörpern. Und wir haben uns – wie bei jedem Projekt – ausgesprochen viel Mühe gemacht, den Bauherrn Schritt für Schritt in das Projekt einzuführen. Bis ins Detail, bis in die Ausschreibung. Nichtsdestotrotz sagten die Leute, als das Gerüst fiel, das Haus enthüllt war, so hätten sie sich das nicht vorgestellt. Dass wir ihnen das so nie erklärt hätten. Doch ich bin mir sehr sicher, dass wir uns diesen Vorwurf nicht machen müssen.

Preusler: Die Erwartungshaltung an die Kirche ist sehr zwiespältig. Ich habe bei einer Eröffnung zufällig das Gespräch eines Vaters mit seinem Sohn aufgeschnappt, der sagte, bei einem Bau der Kirche könne man Qualität erwarten. Anderseits habe ich massives Unverständnis bei Gemeinden erlebt. Mit dem Argument, Kirchensteuer zu zahlen, wollen Leute sogar die Baustellen stürmen. Die Autorität der Kirche hat Grenzen.

Santifaller: Dennoch bezieht die Kirche Position. Etwa mit dem Schönherr und Juli entworfenen Klosterladen, der laut einer dort verkaufenden Schwester äußerst positiv angenommen wird. Oder damit, dass die Diözese Fulda hat bei der vergangenen Documenta in Kassel ausgestellt.

Walter: In Kassel, aber in nicht Fulda!

Preusler: Wir haben im Dom jüngst eine Ausstellung veranstaltet, und der Dom war noch nie so voll wie in der Woche, in der die Schau zu sehen war. Die Ausstellung hatte eine breite Wirkung. Die angesprochene Ignoranz beruht meine Ansicht nach auf einer großen Unsicherheit.

Schönherr: Die Resonanz beim Tag der Architektur beispielsweise war immer gering – mit Ausnahme des Klosterladens. Da kamen viele, die wirklich interessiert waren. Wir erhielten nur Zustimmung – von Fachleuten wie von der Allgemeinheit. Und wir haben dann sofort gedacht, dass wir irgendwas falsch gemacht haben müssen. Erst später konnten wir den Erfolg dieses Ladens analysieren: Er lebt von der Substanz – von der 350 Jahr alten Mauer. Da stören dann auch klare, schlichte Formen nicht. Und er lebt von dem Phänomen, dass sich das Mysterium Kloster in die Stadt öffnet. Der Klosterladen, von dem man den bisher verschlossenen Klostergarten sehen kann, bleibt bis jetzt aber ein singuläres Stück in der Ladenlandschaft der Stadt.

Wartzek: Die wirklich Kunstinteressierten in Fulda fahren nach München, Frankfurt oder Berlin, um sich eine Ausstellung anzusehen. Es gibt keinen Ort in Deutschland, der nicht von Fulda aus in knapp drei Stunden erreichbar wäre.

Sichau: Das ist ein absolutes Phänomen und unterschiedet Fulda von anderen, eher wenig entwickelten Randlagen. Hier gibt es ein sehr statisches Element in der Mentalität der Leute: konservativ im wirklichen Sinne des Wortes. Das ist so eine bestimmte Art von Trägheit – völlig leidenschaftslos, in sich selbst ruhend, auf sich selbst fixiert und immer erst mal ablehnend eingestellt gegenüber allem, was von außen kommt und neu sein könnte. Visionen, die z.B. anderswo entwickelt werden, um einer Stadt oder einer Region ein neues Profil zu geben, ihre Attraktivität zu steigern, sind in so einem Klima schlichtweg nicht erwünscht. Die meisten Leute hier sind einfach zufrieden mit dem, was sie haben, denen gefällt es, so wie es ist: barock, beschaulich, gewohnt, überschaubar – das kann man noch nicht mal kritisieren. Ein Leben in der Käseglocke. Das hat auch nichts mit Ignoranz zu tun – wenn man „Kultur“ erleben will, fährt man anderswohin. Aber hier bei uns: bitte nicht! Das hat auf die ganze Situation eine unglaublich betäubende Wirkung. Sich in diesem Umfeld mit unserer Architekturauffassung zu bewähren ist – sagen wir mal – höchst spannend. Streicheleinheiten kann man nicht erwarten, die muss man sich schon anderswo holen. Aber sie gedeiht trotzdem, die Pflanze der Kultur, wenn auch unheimlich zart. Ob sie nicht wieder eingeht, das werden die nächsten Jahre zeigen.

Santifaller: Bis auf Frau Wartzek kommen sie alle aus der Region Fulda. Sie haben in Darmstadt, Trier oder Nürnberg studiert, teilweise in Hamburg gearbeitet. Gerade angesichts der angesprochenen eher negativen öffentlichen Haltung zu einer zeitgenössischen Architektur und den statischen Verhältnissen frage ich mich, warum Sie wieder zurück gegangen sind.

Sturm: Wir sind von ihrer Ausbildung her Innenarchitekten und Designer und damit Quereinsteiger in den Hochbau. Angefangen haben wir mit Möbeln, mit selbst gestellten Aufgaben. Doch unsere Suche nach Produzenten haben wir schnell aufgegeben, weil auch die Möbelbranche nicht gerade boomt. Dann erhielten wir einen Auftrag aus der Verwandtschaft in Fulda, ein Einfamilienhaus zu planen. Das Gebäude hat dann den Holzbaupreis bekommen. Und daraufhin kamen dann auch andere Anfragen – und wieder einen Auftrag. Wir hatten von Anfang an einen integrativen-ganzheitlichen Ansatz. Ein Möbel können wir nicht vom Innenraum und den nicht vom Baukörper trennen. Wir arbeiten aber weiterhin sowohl im Bereich Design und Grafik wie auch im Hochbau. Es gibt keine Grenze.

Preusler: Wichtig ist, dass sich hier solche Aufgaben auch finden. Es gehört ja nicht zum täglichen Brot der Architekten in Großstädten, wo sich die Investoren ballen, mal solche Detailaufgaben bearbeiten zu können. Hier ist das leichter zu finden.

Juli: Wir leisten uns den Luxus, sehr viel Zeit zu investieren, die sich monetär nicht wiederfindet. Als junges Büro sagten wir uns, man muss investieren – wie ein Unternehmer eben auch -, das einzige Potential neben unserem architektonischen ist Zeit. Natürlich schleift sich das mit der Zeit ab. Man lernt, Situationen zu erkennen, in denen man mehr Gas geben kann oder man sich intensiv kümmern muss. Es hat mit dem klassischen Berufsverständnis des Baumeisters zu tun, der ein Projekt als Treuhänder des Bauherrn abgewickelt hat. Es ist dieses Idealbild, das wir in uns tragen. Das kommt auch unseren Projekten zugute. Wir leisten uns diesen Luxus, wobei man sagen muss, dass die Mietkosten hier natürlich auch geringer als in der Großstadt sind.

Wartzek: Bei uns waren die Kosten das Entscheidungskriterium, wieder zurück zu gehen. Der Zeitfaktor ist ganz wesentlich für die Lösung von Bauaufgaben. Das machen wir unseren Bauherren schon im ersten Gespräch klar und erzählen dann auch, wenn es sein muss, ein paar unangenehme Geschichten. Wir nehmen uns Zeit. Das ist ein Ausschlusskriterium. Wenn jemand sagt, er hat für ein Haus nur drei Monate Zeit, dann kriegt er das nicht von uns. Wenn Sie sich eine solche Haltung in Frankfurt leisten wollen, müssten Sie nachts wahrscheinlich Taxi fahren.

Sturm: Die vorhin angesprochenen Preise haben uns sicher Anerkennung bei den Behörden gebracht. Wir rennen bei den letzten zwei, drei Projekten bei der Stadt offene Türen ein – zu unserem großen Erstaunen.

Schönherr: Während wir noch bei Häusern, die wir vor längerer Zeit gebaut haben, große Schwierigkeiten hatten, eine Baugenehmigung zu erhalten, wurde in jüngster Zeit – bedingt durch die Akzeptanz seitens der Fachöffentlichkeit – im Landkreis eine positive Wende herbeigeführt.

Sichau: Unser letztes Projekt, ein Parkhaus in der Altstadt, das unlängst wieder hart in der Lokalpresse attackiert wurde, musste ja erst mal genehmigt werden. Ähnlich unser Obdachlosenwohnheim, das mitten im Dombezirk liegt, also beides Standorte mit höchsten Denkmalschutzauflagen. Und da gab es eben einzelne Leute in der Stadtverwaltung, die die Qualität der Arbeiten erkannt haben, diskussionsbereit waren und dann die Entscheidungen mit hohem persönlichem Engagement bei den politischen Gremien durchgekämpft haben. Trotz des Widerstandes in der Bevölkerung. Ohne diese Unterstützung wäre das alles gar nicht möglich. Wir haben in dieser Beziehung hier im Moment ein extrem gutes Umfeld. Auch das ist ein Vorteil geschlossener Strukturen: Gruppen mit den gleichen Interessen arbeiten dann auch sehr geschlossen zusammen.

Walter: Auf Grund der Größe der Stadt ist der Draht zu den Behörden sehr kurz. Man kann hier relativ schnell ein Gespräch mit der Stadtbaurätin führen. Die Überschaubarkeit hat Vorteile. Man arbeitet ohnehin an der selben Sache – jeder in seinem Umfeld – und das verbindet. Hier steht nicht der persönliche Profilierungszwang im Vordergrund. Es gibt eine Reihe von Konversionsfläche und Stadtentwicklungsgebieten, die – was nicht selbstverständlich ist – von lokalen Planern bearbeitet werden. Und die werden wohl auch mit Sicherheit umgesetzt.

Peter Sichau, 2003